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Versteckte Paradiese - Die Rodach

Natur + Reisen, Natur + Umwelt • 03.10.2025 • 10:15 - 11:00 heute
Wenn die Dunkelheit einbricht und die Menschen schlafen, erwachen nachtaktive Tiere wie Füchse erst und trauen sich aus ihren Verstecken.
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Hutelandschaft - Rodachaue. Die Rodach verschwindet kurz hinter ihrer Quelle im thüringischen Stressenhausen in der "Hutelandschaft Rodachaue" unter einer Baumreihe. Auf ihrem Weg von Thüringen durch das Coburger Land wechselt sie dreimal die Landesgrenzen. Dabei durchfließt der kleine Fluss eine einzigartige Kultur- und Erinnerungslandschaft. Weiteres Bildmaterial finden Sie unter www.br-foto.de.
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Andreas Storch betreut wilde Heckrinder in der "Hutelandschaft Rodachaue". Andreas Storch von der Agrar GmbH Streufdorf betreut in den Teichwiesen bei Stressenhausen Heckrinder in der "Hutelandschaft Rodachaue". Sie sind ausgesprochen robust und können das ganze Jahr draußen in der Auenlandschaft der Rodach leben. Ihre Kälber brauchen Ohrmarken. Das ist nicht ungefährlich für Andreas Storch, weil die Mütter ihre Kälber gegen jeden verteidigen, der ihnen zu nahe kommt.
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Gelbbauchunke in den Muggenbacher Tongruben. Gelbbauchunken brauchen schlammige, warme Kleinstgewässer als Lebensraum. Den finden sie in den Muggenbacher Tongruben, einem Naturschutzgebiet, das nah an der Rodach bei Seßlach liegt. Hier gibt es eines der größten Vorkommen von Gelbbauchunken in Nord-Bayern.
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Originaltitel
Versteckte Paradiese
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2023
Natur + Reisen, Natur + Umwelt
Die Rodach ist nur auf den ersten Blick ein kleiner Fluss. Sie entspringt in Thüringen und mündet circa 40 Kilometer später in der Itz in Oberfranken. Weite Strecken durch den Westen des Coburger Landes hat die Rodach dann bereits zurückgelegt. Sie passiert aber nicht nur eine Kulturlandschaft mit einer reichen Tierwelt und Menschen, die sich für ihre Heimat einsetzen, sondern auch eine Erinnerungslandschaft. Denn früher standen ganz nah an ihren Ufern die Anlagen der innerdeutschen Grenze. Dreimal wechselte sie zwischen der DDR und der BRD hin- und her. Ein Filmteam hat ein Jahr lang die Rodach auf ihrem Weg begleitet. Im Herbst fallen im thüringischen Naturschutzgebiet Bischofsau Tausende von Staren ein, um im Schilf zu übernachten. Im Naturschutzgebiet "Muggenbacher Tongruben" im Coburger Land werden kleine Gräben ausgebaggert, damit sich im nächsten Frühjahr Gelbbauchunken dort wohlfühlen. Und eine Biologin macht sich in der Jägersruh bei Bad Rodach auf die Suche nach einem fast ausgestorbenen fränkischen Kulturtier: dem Bierschnegel. Im Frühjahr geht es auf die Suche nach Rebhühnern - denn in der Nähe der Rodach gibt es ein ganz spezielles Projekt für sie. Und im Sommer bekommen Kälbchen von wilden Heckrindern Ohrmarken. Das ist nicht ganz ungefährlich, denn die Mütter verteidigen ihre Kälber gegen jeden, der ihnen zu nahe kommt. Sogar die vom Aussterben bedrohte Mohnbiene ist dort zu finden: Sie hat ihr letztes, sicheres Refugium in Deutschland in der Nähe der Rodach. Aber die Rodach fließt auch durch eine Erinnerungslandschaft. Zwei Menschen erzählen von Glück und Trauer an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Die Dokumentation "Versteckte Paradiese - Die Rodach" zeigt die Schönheit weitgehend unbekannter Naturgebiete in Bayern.